Besonders angetan von der Eisenbahn sind bekanntlich Kinder. Lokführer gehörte in den vergangenen Jahrzehnten zum beliebtesten Traumberuf. So auch bei unserem Lokführer des Rhinexpress. Er fühlt sich an seine Kindertage erinnert. Immer wieder war er als Lukas der Lokomotivführer mit Heizer Jim Knopf und Prinzessin Lisi im Traumland der Augsburger Puppenkiste unterwegs. So mischen sich Traum und Wirklichkeit.
Der Rhinexpress holpert ähnlich einem Stepptanz über die Schienenstöße durchs Land. Die fatasievolle Szenerie erinnert an Goethes Erlkönig. »Wer fährt mit seinem Zug durch Nacht und Wind? Es ist Lukas, der Lokführer, das Puppenkind. Er hat seine Prinzessin umhüllt mit viel Charme. Sie sitzt im ersten Wagen, sicher und warm...«. Und Prinzessin Lisi hat sich in der Fatasiewelt von Lukas besonders oben rum begierlich entwickelt... »Eine Insel mit zwei Bergen...«.
Selbst der Fahrtwind singt ein Lied von Liebe und Leid (live gesungen von Leonore Stebner) und lässt den Rhinexpress immer tiefer in die Traumwelt fahren. Doch plötzlich stoppt der Zug. Gleisbauarbeiter demontieren gerade die eigentlich schon stillgelegte Strecke. Aber dies ist nur ein böser Traum, denn die Gleisbauer verhalten sich bei ihrer Arbeit merkwürdig erotisch.
Im Zug selber tut sich unter dessen auch einiges. Verliebt in Fehrbellin wartet Lisa Plenske als modernes Aschenputtel auf ihren Traumprinzen. Lukas ist total angetan von dem hässlichen Entlein. Nach dem Froschkuss-Prinzip verwandelt sich Lisa plötzlich in eine Schönheit ohne Zahnspange, Brille und Zöpfe. Das geht für Lukas nicht mit rechten Dingen zu. Da helfen auch die tanzenden Fanmassen von Lisa Plenske nicht. Ohne Fahrschein keine Weiterfahrt!
Damit sind alle wieder in der harten Wirklichkeit angekommen: »Der Lucas will nach Hause, er fährt geschwind. Er hält in den Armen sein liebstes Kind. Erreicht fast den letzten Bahnhof mit Mühe und Not. Und siehe da: Die Strecke war schon lange tot!«